Schwangere und Stillende sollen gegen COVID-19 geimpft werden

Aktualisiert am 16.02.2022
Die Schwangerschaft ist ein Risikofaktor für schwere COVID-19-Erkrankungen, genauso wie für schwere Influenza-Verläufe. Die erhöhte Gefährdung der Schwangeren sowie die wissenschaftliche Auswertung der bisherigen Daten über geimpfte Schwangere bewogen die Ständige Impfkommission (STIKO) zu der Impfempfehlung gegen COVID-19 für Schwangere und Stillende.
Leidet die Schwangere unter Vorerkrankungen wie z.B. Bluthochdruck oder Diabetes oder ist sie stark übergewichtig, wird das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zusätzlich erhöht. Es ist auch davon auszugehen, so die Ständige Impfkommission, dass ungeimpfte Schwangere durch die erhöhte Infektiosität der Delta-Virusvariante von SARS-CoV-2 stärker gefährdet sind als durch die bisher zirkulierenden anderen Virusvarianten. Die Impfung schützt Schwangere wie Nicht-Schwangere sehr gut vor symptomatischen SARS-CoV-2-Infektionen und vor schweren COVID-19-Verläufen. Es wurde auch nachgewiesen, dass mütterliche Antikörper gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 über die Plazenta zum Embryo transportiert werden, es ist aber noch unklar, ob diese das Neugeborene gegen COVID-19 schützen könnten.
Empfehlungen der STIKO
Ungeimpften Frauen im gebärfähigen Alter empfiehlt die Ständige Impfkommission dringend die Impfung gegen COVID-19, so dass ein optimaler Schutz vor dieser Erkrankung bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft besteht.
Noch ungeimpfte Schwangere sollen mit zwei Dosen des COVID-19-mRNA-Impfstoffs Comirnaty® (Biontech/Pfizer) ab dem 2.Trimenon geimpft werden. Der Impfabstand soll 3 - 6 Wochen betragen.
Schwangere, bei denen die Schwangerschaft nach der bereits erfolgter Erstimpfung festgestellt wurde, sollten die Zweitimpfung erst ab dem 2. Trimenon erhalten.
Bereits mit zwei Impfstoffdosen geimpfte Schwangere sollen unanbhängig vom Alter ab dem 2. Trimenon eine Auffrischimpfung mit Comirnaty® erhalten. Diese Auffrischimpfung soll in einem Abstand von 3 Monaten zur Grundimmunisierung gegeben werden.
Stillenden, die noch nicht geimpft wurden, empfiehlt die STIKO ebenfalls die Impfung mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs, wobei unter 30-Jährige sollen mit Comirnaty® geimpft werden.
Der neue COVID-19-Proteinimpfstoff Nuvaxovid® für Schwangere und Stillende von der STIKO nicht empfohlen:
"Die Anwendung von Nuvaxovid während der Schwangerschaft und Stillzeit wird aufgrund fehlender Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs und des enthaltenen Adjuvans Matrix M zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen. Eine Impfung mit Nuvaxovid in der Schwangerschaft und Stillzeit kann jedoch in Einzelfällen erwogen werden, wenn bei einer Schwangeren oder Stillenden eine produktspezifische, medizinische Kontraindikation gegen mRNA-Impfstoffe besteht. Eine akzidentielle Impfung in der Schwangerschaft ist keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch."
Die bisher vorliegenden Ergebnisse zur Sicherheit der COVID-19-Impfung in der Schwangerschaft zeigen, dass geimpfte Schwangere nicht damit rechnen müssen, mehr Impfnebenwirkungen zu bekommen als Nichtschwangere. Wurde im 1. Trimenon gegen COVID-19 geimpft, noch bevor die Schwangerschaft bekannt wurde, ist dies kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch. Darüber hinaus ergaben sich bisher keine Hinweise auf Risiken, wenn stillende Mütter geimpft wurden, weder für die Mutter noch für das Kind. Eine COVID-19-Impfung von Stillenden ist bei unkompliziertem Verlauf auch im Wochenbett möglich.
Weitere Informationen zu der COVID-19-Impfempfehlung von Schwangeren und Stillenden finden Sie auf der Seite der RKI unter COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ).
Erstellt: 20.09.2021
Aktualisiert: 16.02.2022
Quelle:
- STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung, 18. Aktualisierung vom 15. Februar 2022 unter: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/stiko_node.html